Arbeitsbericht der LKS Nord für das Jahr 2023

Aufgaben

Die LKS soll laut Koalitionsvertrag „[…] eine Netzwerkfunktion übernehmen und eine kontinuierliche Zusammenarbeit der Landesregierung mit Nichtregierungs-Organisationen sichern, die sich mit den Problemen von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transgender, transidenten und intersexuellen Mitmenschen beschäftigen.“ Ziel der LKS „ist, [laut Koalitionsvertrag] den fachlichen Austausch zu verbessern, gesamtgesellschaftliche Defizite zu analysieren und Ansätze zur Verbesserung der Lebenssituation von LSBTI zu entwickeln und umzusetzen.“

Nähere Definitionen der Aufgabenbereiche finden sich im Indikatorenblatt der LKS Sachsen-Anhalt.

Arbeit

Zu den Bürotätigkeiten gehören die üblichen administrativen Tätigkeiten. Darüber hinaus gehört die telefonische, schriftliche und persönliche Beratung von Hilfesuchenden zu LSBTIQ-Thematiken zur Arbeit der LKS. Die LKS stellt Information zu qualifizierten Beratungs- und Bildungsangeboten für die Schulen in Sachsen-Anhalt bereit.

Im zweiten Halbjahr 2023 wurde ein Indikatorenblatt für die Arbeit der LKS erstellt. Dieses wurde für das Kalenderjahr 2023 erfüllt.

Für das erste Quartal `23 ist zusätzlich zu den hier aufgelisteten Aktivitäten auch die Betreuung einer Praktikantin zu nennen.

Öffentlichkeitsarbeit

Im Januar 2023 erstellte die LKS in Zusammenarbeit mit dem Vorstand des LSVD einen Instagram-Account zur Veröffentlichung der Arbeit des LSVD und der LKS. Dieser Account wird weiterhin von der LKS sowie einer Person aus dem Vorstand betreut.

Unter dem folgenden Link kann der Account angeschaut werden: instagram.com/lsvd.lsa

Unter den Posts sind 20 Informations-Posts von der LKS zu Themen wie Nichtbinarität, Asexualität, dem Stonewall Riot und dem Internationalen Tag gegen Homo-, Bi- und Transphobie.

Die Websites der DiMSA und der LKS wurden überarbeitet und aktualisiert und unter anderem um die aktuelle Version des Infoguides in deutscher und Englischer Sprache ergänzt.

Außerdem wird auf dem Twitter-Account des LSVD über die Arbeit der LKS berichtet. Weitere Öffentlichkeitsarbeit erfolgt durch Vor-Ort-Arbeit mit Ständen bei Community-Veranstaltungen und Vernetzungsveranstaltungen, durch zwei Interviews für die Sendung Lesbit bei Radio Corax (nachzuhören unter:

sowie durch das Treffen mit zahlreichen Akteur*innen der queeren und feministischen Community in ganz Sachsen-Anhalt. Eine umfassende Vorstellung der Arbeit der LKS erfolgte auch in diesem Rahmen.

Zur Öffentlichkeitsarbeit zählten auch Treffen mit Politiker*innen und die Teilnahme an politischen Empfängen zur Netzwerkarbeit mit politischen Akteur*innen und den Zuständigen anderer Arbeitsfelder.

Darüber hinaus wurden Broschüren über die Arbeit der LKS in Auftrag gegeben und ab der 18. KW 23 auch verteilt.

Die Artikel in der Queerzeit, darunter der LSBTIQ-Blog und der Infoguide sind ebenfalls als Öffentlichkeitsarbeit zu sehen. Nähere Informationen dazu sind unter „Veröffentlichungen“ nachzulesen.

Die LKS war bei der Legit-Love-Party am 19.2. mit einem Infostand anwesend.

Während der CSD-Saison war die LKS bei den CSDs in Halle, Stendal und anwesend, eine Rede beim CSD Burgenlandkreis von der LKS wurde in Vertretung gehalten, da die LKS kurzfristig verhindert war.

Bei allen anderen CSDs war das Infomaterial der LKS auf dem Stand des LSVD mit erhältlich.

Am 29.9. war die LKS bei dem CSD des Winkelmann-Gymnasiums in Stendal anwesend. Außerdem war die LKS am 30.9. beim CSD in Stendal mit einem Infostand vertreten.

Arbeit Dimsa

(…) Das Dunkelfeld bei queeren Hassverbrechen liegt bei bis zu 90 Prozent. Die DiMSA leistet hier einen wertvollen Beitrag zur Aufhellung dieses Dunkelfeldes.

Am 15.2. fand ein Best-Practice-Gespräch mit der Meldestelle Maneo in Berlin statt.

Es wurde eine proaktive Vor-Ort-Arbeitsstrategie erarbeitet und angefangen- zu diesem Zweck wurden Flyer bei allen zuständigen Antidiskriminierungsstellen im Land verteilt und die LKS war auf Kundgebungen (Trans Day of Visibilty am 31.3., CSDs im Land, Trans Day of Remembrance, Fest der Vielfalt) und Parties der Community (legit Love Party 18.2.) anwesend und warb dort für die Nutzung der DiMSA.

Es gab eine Intensive Vernetzung mit den anderen Diskriminierungs-Melde- und Beratungsstellen in Sachsen-Anhalt (Treffen mit der Mobilen Opferberatung am 6.3., allgemeine Vernetzungstreffen mit allen Akteur*innen in LSA an verschiedenen Terminen im Jahr).

Darüber hinaus wurde die Arbeit der DiMSA bei der Ostvernetzung der Arbeitskreise QueerGrün aus Sachsen-Anhalt, Sachsen, Thüringen, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern in einem Workshop vorgestellt.

Im Interesse der Förderung der behördlichen Verfolgung von Hasskriminalität gegen queere Menschen besuchte die LKS am 13.4.23 in Zusammenarbeit mit der LSBTIQ-Ansprechperson der Polizei, Grit Merker, Workshops bei der Polizeischule Aschersleben zu dieser Thematik. Im Anschluss erfolgte eine Überarbeitung des Workshops durch die LKS um zu garantieren, dass die Zielerreichung des Workshops mit Informationsvermittlung und Perspektivwechsel der Polizeischüler*innen, gewährleistet wird. Diese Überarbeitung werden ab Januar `24 implementiert und die LKS wird die Workshops mit halten.

Am 17.8.2023 nahm die LKS an der Bundeskonferenz des Vereins Velspol teil und hielt einen Vortrag über die Meldestelle DiMSA sowie Hasskriminalität gegen die queere Community.

Koordinationsarbeit der LKS

Projekte, bei denen die LKS im ersten Quartal 2023 in der Planung involviert war, sind die folgenden: das Vernetzungstreffen queere Bildung im Saalekreis im BBZ Lebensart im Februar, die Fachtagung Kinder-und Jugendarbeit und Schule verqueeren am 30.3. in Halle, die Organisation zum Trans-Day-of-Visibility am 31.3.

Am 28.2. wurde vonseiten der LKS ein Vernetzungstreffen für queere Akteur*innen und Vereine im ländlichen Sachsen-Anhalt abgehalten zu dem 17 Personen anwesend waren. Ein produktiver Austausch fand statt und ein weiteres Treffen in Präsenz wurde am 9.10. in der Kulturnische Stendal durch die LKS durchgeführt.

(…) Darüber hinaus fand eine Vernetzung mit Opferhilfe-Verbänden und Vereinen in Sachsen-Anhalt zur Besprechung überlappender Fallzahlen statt.

Eine Vernetzung bei einem Gemeinsamen Arbeitstreffen mit den Jugendsozialarbeitenden der Stadt Magdeburg fand ebenfalls statt.

Außerdem wurden im Jahr 2023 die Gleichstellungsbeauftragten von Magdeburg, Dessau, dem Landkreis Jerichower Land, dem Landkreis Stendal und dem Altmarkkreis Salzwedel besucht und mit ihnen Gespräche zur Weiterentwicklung der Unterstützung von queeren Menschen in den jeweiligen Städten und Landkreisen geführt.

Die Zusammenarbeit mit der LSBTI-Ansprechperson bei der Polizei nimmt außerdem einen hohen Stellenwert ein. Eine Teilnahme an einer von ihr durchgeführten Polizeischulung gemeinsam mit der LSBTIQ-Ansprechperson bei der Polizei, Grit Merker, fand am 13.4. statt. Aus den Erkenntnissen dieser Schulung wird eine neue Form des Workshops für die Polizei entwickelt. Aus den Erkenntnissen des Meetings mit der Opferschutzbeauftragten der Polizei Magdeburg am 14.8. wird gemeinsam mit Grit Merker und Antje Arndt im Kommenden Jahr eine Strategie entwickelt.

Analyse gesamtgesellschaftlicher Defizite in Sachsen-Anhalt

Als eines der wichtigen gesellschaftlichen Defizite für queere Menschen in Sachsen-Anhalt wurde die mangelnde zivilrechtliche Strafverfolgung von Hassverbrechen queerer Menschen erkannt. Die Strategie zur Verbesserung dieses Umstands sieht eine umfassende Schulung der Polizeischüler*innen in Sachsen-Anhalt über die strafrechtlichen Bedarfe der queeren Community vor. Alternativ wird außerdem die Meldestelle DiMSA bekannter gemacht um die generell Meldewilligkeit innerhalb der Community zu steigern und gegenbenenfalls bei Meldefällen in Kooperation mit der betroffenen Person Anzeige bei der Polizei stellen zu können.

(…) Die Bundesversammlung der VelsPol wurde genutzt um weiter für die Bildung innerhalb der Polizei zu werben.

Weitere Arbeit der LKS

Zum Frauentag am 8.3. wurde darüber hinaus ein Newsletter mit einer großen Anzahl an Angeboten an zahlreiche Akteur*innen der Community rund um den 8.3. verschickt.

(…) Eine Präsentation für die Europäische Jugendbildungsstätte Magdeburg gemeinsam mit der Gleichstellungsbeauftragten Magdeburgs, Heike Ponitka, zu Menschenrechtsarbeit in queeren Kontexten in Magdeburg wurde ebenfalls durchgeführt.

Im ersten Halbjahr 2023 erfolgten außerdem zahlreiche Vernetzungstreffen, darunter das Vernetzungstreffen zur queeren Bildung an Schulen im Saalekreis, durchgeführt vom BBZ Lebensart e.V., an welchem die LKS teilnahm.

Im Juni nahm die LKS am Fest der Vielfalt in Wittenberg teil und stellte dort die Arbeit der LKS auf der Bühne vor.

Im August nahm die LKS mehrere Treffen mit kommunalen Gleichstellungsbeauftragten wahr, eine Rede der LKS wurde am 19.8. beim CSD im Burgenlandkreis krankheitsbedingt in Vertretung gehalten.

Im September 2023 hielt die LKS eine Fortbildung für Schulsozialarbeitende in Magdeburg statt zum Thema „Queering Jugendarbeit- Hilfe für queere Jugendliche an weiterführenden Schulen“. Am Selben Tag besuchte die LKS auch den CSD des Winkelmann-Gymnasiums in Stendal sowie den CSD in Stendal am darauffolgenden Tag. Zu beiden Gelegenheiten war die LKS mit einem Infostand vor Ort. Außerdem nahm die LKS im September an der Innenausschusssitzung zur Thematik der CSDs in Sachsen-Anhalt teil.

Die LKS war außerdem beim CSD in Halle vertreten.

Im Oktober 2023 wurde eine Fortbildung bei einem Träger in öffentlicher Hand unter dem Fokus „Trans und geschlechtliche Diversität am Arbeitsplatz“ von der LKS durchgeführt um auf mehrere Vorfälle von Transfeindlichkeit zu reagieren. Diese Fortbildung war von der entsprechenden Opferschutzstelle als Bedingung gestellt worden.

Am 30.11. nahm die LKS an einer Fachtagung zum Thema „Genderforschung“ in Sachsen-Anhalt an der Martin-Luther-Universität Halle- Wittenberg teil.

Für das Jahr 2024 werden Fortbildungen für verschiedene Landesverwaltungen im Land mit Basisinformationen zum Umgang mit queeren Menschen erarbeitet. Diese wurden explizit von verschiedenen Gleichstellungsbeauftragten gewünscht. (…)

Eigene Veranstaltungen der LKS

Zu den Veranstaltungen der LKS im ersten Halbjahr 2023 gehörten der Safer Sex Education Abend am 14.4. in Halle, die Buchvorlesung aus dem Buch Race Relations von Dr. Michaela Dudley a 23.4. in Magdeburg und die Teilnahme an verschiedenen politischen Konferenzen und Veranstaltungen. Außerdem erfolgte am 28.2. ein Online-Vernetzungstreffen der queeren Akteur*innen im nördlichen Sachsen-Anhalt, welcher am 9.10. in Präsenz in der Kulturnische Salzwedel erneut umgesetzt wurde.

Am 13.9. führte die LKS mit einer Schulgruppe einen Besuch im Regenbogencafé mit Vortrag zur Arbeit der LKS durch.

Am 14.9. 2023 organisierte die LKS eine Mahnwache zum Todestag von Ella Nik Bayan, einer geflüchteten Trans-Frau, welche 2 Jahre vorher auf dem Berliner Alexanderplatz Suizid begangen hatte und die vorher in Magdeburg angesiedelt war. Die Mahnwache sollte hervorheben, dass Trans-Rechte Menschenrechte sind. Zur Mahnwache waren Heike Ponitka (Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Magdeburg) sowie Tessa Ganserer (MdB Die Grünen) anwesend und hielten Reden. Auch vonseiten der Community wurde die Mahnwache mit 50 Teilnehmenden gut aufgenommen. Der MDR und der Offenen Kanal berichteten.

Am 26.9. führte die LKS eine Fortbildung unter dem Titel „Queering in Jugendarbeit-Hilfe für queere Jugendliche an weiterführenden Schulen“ gemeinsam mit Schulsozialarbeitenden am Albert-Einstein-Gymnasium in Magdeburg durch.

Am 29.9. führte die LKS einen Workshop zum Thema „Transsexuellengesetz und Selbstbestimmungsgesetz“ gemeinsam mit der Referentin Nina Lützkendorf im Landratsamt Stendal durch. Die Teilnehmenden waren hier Fachkräfte der Jugend- und Sozialarbeit sowie Landespolitikerinnen.

Am 10.10. führte die LKS eine Fortbildung zum Thema „Trans am Arbeitsplatz“ bei der Wohlfahrt in Magdeburg durch, um auf mehrere Vorfälle von Transfeindlichkeit zu reagieren. Diese Fortbildung war von der entsprechenden Opferschutzstelle als Bedingung gestellt worden.

Am 10.11. organisierte die LKS einen Supervisions-Workshop für Hauptamtliche der queeren Community in Sachsen-Anhalt. Dieser wurde mit großem Zuspruch angenommen und thematisiert den Umgang mit dem verstärkten Druck auf queere Akteur*innen aufgrund des Rechtsrucks in Sachsen-Anhalt.

Der Trans Day of Remembrance mit Mahnwache und Gedenkveranstaltung am 20.11. sowie die zugehörige Kunstausstellung in den Räumlichkeiten der Lernwerkstatt in Halle wurde von der LKS mitorganisiert und auch finanziell unterstützt.

Am 23.11. führte die LKS eine Basisfortbildung für den Stadtjugendring durch um einen Input zu Trans-Jugendlichen und dem Umgang mit ihnen zu geben.

Am 4. 12. fand eine Basisfortbildung gemeinsam mit den Gleichstellungsbeauftragten im Ministerium für Sicherheit statt, in der die LKS über das Thema LSBTIQ aufklärte.

Am 15.12. führte die LKS in Kooperation mit dem LSVD einen queerpolitischen Abend durch, zu welchem Vereine aus dem queeren Bereich in Sachsen-Anhalt sowie Politiker*innen aus Kommunen und Landtag eingeladen waren.

Veröffentlichungen

In der Queerzeit des LSVDs zum Sommer 23 wurden folgende Artikel von der LKS veröffentlicht-

Was macht das „L“ in Flinta und warum sollte es da bleiben?- Betrachtung der historischen Verbindung zwischen Lesbischem Kampf und Feminismus

Nichtbinarität- eine kurze Einführung in die Thematik

LSBTIQ-Blog: Überblick über den Entwurf des Selbstbestimmungsgesetzes und über die Transfeindliche Gesetzgebung in den USA

LSBTIQ-Infoguide

Die Artikel sind nachzulesen in der Queerzeit, diese kann beim LSVD Sachsen-Anhalt angefordert werden. Um einen zeitnahen Upload auf die Website des LSVD als PDF-Version bemüht sich die LKS.

Zum 19.8. geschah die Veröffentlichung der aktuellsten Version des LSBTIQ-Infoguides mit insgesamt 96 Seiten mit den aktuellsten Daten zu Vereinen, Verbänden, Institutionen, Ansprechpersonen und Veranstaltungen für die queere Community. Dieses Projekt war im ersten Halbjahr `23 ausführlich vorbereitet worden.

In der Queerzeit des LSVDs zum Herbst/Winter 2023 wurde von der LKS der Artikel LSBTIQ-Blog zum Entwurf des Selbstbestimmungsgesetzes sowie einer Auswahl von queeren Serien und Filmen und der LSBTIQ-Infoguide veröffentlicht. Bei der Akquise von Autor*innen für die Queerzeit hat die LKS außerdem einen großen Teil inne.

Gremienarbeit

Die LKS war bei den Terminen beim Lesben-und Schwulen- Queerpolitischen Runden Tisch (kurz LSQPRT) sowie bei den Treffen des Landespräventionsrat und einzelnen Stammtischen des Landespräventionsrat und außerdem dem Landespräventionstag (8.11.23) anwesend. Bei den Treffen des Antidiskriminierungsnetzwerks war die LKS als Träger der DiMSA auch anwesend.

(…) Am 1.-3.12. nahm die LKS an einer Weiterbildung zum Thema „Klassismus queer gedacht- Ansätze und Aktualität antiklassistischen Handelns in queeren Kontexten“ teil.

Ältere Arbeitsberichte können bei Interesse gerne angefragt werden. Hier wendet euch bitte direkt per Mail an freddy.schmies@lks-nord.de